Kinder & Jugend & Familie
Wir im Cornelius-Werk widmen uns:
Wir erfüllen diese Aufgaben in praktischer Ausübung christlicher Nächstenliebe im Sinne der Diakonie als Wesens- und Lebensäußerung der evangelischen Kirche.
Ein besonderer Tag war der 11. Oktober 2023 für das Cornelius-Werk und die auf dem Gut Lüben lebenden und arbeitenden Menschen. Bei strahlendem Sonnenschein und in einem würdevollen Rahmen hat der Künstler Gunter Demnig vor dem Eingangsbereich der Hauptverwaltung einen Stolperstein für Fritz Taudt verlegt, der von 1934 bis 1935 als Heimkind im damaligen Landeserziehungsheim Gut Lüben lebte und unter tatkräftiger Mitwirkung des damaligen Anstaltsleiters Dr. Fritz Ihlenburg zwangssterilisiert wurde.
Pünktlich um 10 Uhr fuhr Gunter Demnig, der zuvor in Burg Stolpersteine in der Brüderstraße und in der Bahnhofsstraße verlegt hatte, mit seinem roten Peugeot vor. Tobias Nahrstedt, der technische Leiter des Cornelius-Werkes, hatte die Verlegestelle vorbereitet und bekam gleich ein großes Lob von dem Künstler: „Perfekt“, sagte Gunter Demnig, als er die Stelle inspizierte. Während Demnig den Stolperstein verlegte, begrüßte Geschäftsführer Stefan Böhme den Künstler und die Gäste und berichtete anschließend über die Geschichte des Gut Lübens.
Dr. Steffen Meyer von der Historischen Kommunikation der Dachstiftung Diakonie skizzierte danach das Leben von Fritz Taudt anhand einer Bewohnerakte, die auf Gut Lüben auf einem Dachboden entdeckt und dann an das Landearchiv Magdeburg übergeben wurde. „Fritz Taudt war ein aufgeweckter Junge, der mit einem großen Freiheitsdrang und einem starken Willen ausgestattet war“, so Meyer. Wohl aufgrund seines von der Norm abweichenden Verhaltens und nicht wegen einer Intelligenzschwäche wurde bei ihm „angeborener Schwachsinn“ diagnostiziert, was schließlich zu seiner Zwangssterilisation führte. Fritz Taudt meldete sich nach seiner Heimzeit freiwillig zum Reichsarbeitsdienst und kam später zur Wehrmacht. Er gilt seit dem 20. Juli 1943 als in Russland vermisst.
Hiltrud Gümbel aus Burg hat die Veranstaltung, die von Cindy Stiller und ihrem Team hervorragend vorbereitet war, musikalisch mit ihrer Flöte begleitet.
Im Gegensatz zu anderen Verlegungen, bei denen durch Anschlusstermine oft Zeitdruck herrscht, gab es im Cornelius-Werk die Gelegenheit, Gunter Demnig Fragen zu stellen und mit ihm ins Gespräch zu kommen, bevor er sich verabschiedete und weiter nach Oschersleben fuhr.
Das größte dezentrale Mahnmal der Welt für die Oper des Nationalsozialismus wächst dank des unermüdlichen Einsatzes von Gunter Demnig und seinem Team weiter und umfasst mittlerweile rund 104.000 Stolpersteine.
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